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ILCA 4, ILCA 6, ILCA 7 Schweizermeisterschaft & Europacup in Neuenburg 

Corti-Schibler Florence 31.05.2024

Eine frühe Schweizermeisterschaft brachte uns dieses Jahr nach Neuenburg. Diese Meisterschaft war mit einem Europacup verbunden, wodurch das Teilnehmerfeld deutlich grösser war. Insgesamt traten 59 ILCA 4, 48 ILCA 6 und 15 ILCA 7 Segler an. Ein grosses Feld für eine Schweizermeisterschaft. Der YCB wurde von fünf Seglern vertreten: Im ILCA 4 war es Kaspar Gäumann, im ILCA 6 traten Lewin Muster, Obi Wanzenried, Maxim Janssen und ich, Nello Widmer, an.

Mittwoch, 08. Mai

Am Mittwoch war Trainings- und Einschreibetag in Neuenburg. Um ca. 16.00 Uhr trafen wir uns in Neuenburg, um gemeinsam alles vorzubereiten und anschliessend mit unserem Coach Nicolas Geissbühler ein Training zu absolvieren. Um ca. 18.00 Uhr gingen wir aufs Wasser. Der Wind baute sich leicht auf und erreichte bis zu 12 Knoten Bise. Das Training war gut, um die Schweizermeisterschaft einzuleiten. In dieser Saison konnte man sich nicht so gut vorbereiten, da die Schweizermeisterschaft die erste Schweizerregatta war. Normalerweise ist die Schweizermeisterschaft die letzte Regatta der Saison, und man konnte sich eine ganze Saison darauf vorbereiten. Da die Regatta nicht nur eine SM ist, sondern auch ein Europacup, dauert der Event vier Tage statt der üblichen drei. 

Donnerstag, 09. Mai 

Am Donnerstag fand die offizielle Eröffnungszeremonie und das Skippermeeting um 12.00 Uhr statt. Der erste Start des Tages war um 14.00 Uhr geplant. Gut gelaunt gingen wir um 13.00 Uhr aufs Wasser und segelten uns bei einer guten Bise von ca. 15-22 Knoten ein. Vorgesehen waren drei Läufe am Donnerstag. Mit Motivation starteten wir alle in die Schweizermeisterschaft. Für mich war es bereits die vierte Meisterschaft, jedoch war es für Kaspar das Debüt bei den ILCA-Regatten. Er musste sich in alles noch einarbeiten und war noch nicht so routiniert. Im ersten Lauf des Tages war noch alles ein bisschen verklemmt, die Abläufe beim Wenden und Halsen sowie bei den Bojenmanövern. Im zweiten Lauf war vieles besser bei mir, bis auf das Resultat: zweimal ein 26. Platz. Im letzten Lauf des Tages sammelte ich noch einmal alle Kraft und segelte einen 23. Platz. Nicht viel besser als die ersten zwei Läufe, aber wenigstens eine Verbesserung. Um 18.00 Uhr waren wir dann fertig und wieder an Land, um unsere Boote abzutakeln. 

Freitag, 10. Mai

Am Freitag war für uns YCBler um 08.00 Uhr Besammlung in Neuenburg. Es war wenig Wind angesagt, sagte das Komitee um 9.00 Uhr beim täglichen Skippermeeting. Wir machten uns nicht viel aus dieser Aussage und warteten. Nach einem kleinen Ausflug ins Coop für Duct Tape und Bananen gingen wir um ca. 13.00 Uhr aufs Wasser. Die Aussicht auf Wind war nicht gross. Beim Raussegeln hatten wir 3-5 Knoten Wind, jedoch verschwand der Wind immer wieder, und wir konnten nicht starten. Der Wind war zwar stabil, jedoch gab es sehr grosse Windlöcher, die über den halben Kurs gingen. Nach einem abgebrochenen Start gingen wir ans Motorboot und warteten auf weitere Signale. Nach 2,5 Stunden auf dem Wasser brachen sie ihren Versuch ab und schickten uns an Land, um zu warten. Der Wind kam nicht mehr, und nach 3 Stunden Warten an Land wurde der Tag abgebrochen. Lewin, Nicolas und ich assen noch einen Teller Spaghetti und gingen danach nach Hause.

Samstag, 11. Mai

Am Samstag war wieder um 08.00 Uhr Besammlung in Neuenburg, und der Morgen verging wie die meisten Morgen in dieser Woche: Warten. Am Nachmittag kündigte die Regattenleitung an, dass wir aufs Wasser gehen. Wir schleppelten ca. 20 Minuten Richtung Biel in ein Thermikwindfeld. Der Kurs war aufgestellt und die Uhr tickte von 5 Minuten herunter. Für mich war klar, dass das Pin-End klar favorisiert ist, und ich ging mit 5-6 anderen Seglern über die Linie. Erst der vierte Start war gut, da immer das halbe Feld drüber war. Nach kurzer Zeit auf dem Kurs zog ein Thermikwind vom Berg ein, und ich merkte, dass ich auf die falsche Seite gegangen war. Ich wendete und machte das Beste daraus. Mit einem 32. Platz war dies mein schlechtester Lauf der Regatta. Ich debriefte den Lauf mit Nicolas und bereitete mich auf den zweiten Lauf vor. Viel Wind war nicht angesagt, und ich wusste, ich muss ruhig segeln. Die Uhr tickte wieder, und mit 45 Sekunden zum Start sah ich eine Lücke, die ich nutzte. Ich kam gut weg und konnte nach dem Start sehr gut ohne Abwinde segeln. Ich wendete Richtung Land und ging um die Luvboje als 20. Ich wusste, dass mehr drin lag, und startete die Aufholjagd. Auf dem Vorwind machten viele einen massiven Bogen, und ich wusste, dass es schneller ist, wenn ich einfach gerade herunterfahre auf die Boje. Ich machte ein paar Plätze gut und ging mit viel Motivation um die Leeboje. Die linke Seite war wieder favorisiert, und ich ging links. Der Wind drehte perfekt, und ich kam sehr gut auf die Boje. Mit einer fast Kollision an der Boje ging es auf den Vorwind, und ich machte wieder das Gleiche: kurzer Weg ist besser bei wenig Wind, und ich machte viele Meter gut auf die vor mir. Jedoch verlor ich noch zwei Plätze auf dem Weg ins Ziel. Ich kam als 17. ins Ziel und freute mich, dass Lewin seinen Wind segeln konnte an dieser Schweizermeisterschaft und als 18. ins Ziel kam. Auf dem Startboot hissten sie die Flaggen und beendeten den Segeltag mit zwei gesegelten Läufen. Nicolas zog uns in den Hafen, und wir takelten unsere Boote ab, danach gingen wir alle nach Hause.

Sonntag, 12. Mai 

Wie jeden Morgen trafen wir uns um 08.00 Uhr in Neuenburg. Wir takelten die Boote auf und warteten auf Nicolas. Nicolas kam um 08.45 Uhr, und wir hatten das Debriefing von Samstag und das Briefing von Sonntag. Viel Wind war nicht angesagt, jedoch müssen wir immer bereit sein, sagte uns Nicolas. Also warteten wir wie immer. Um 12.00 Uhr war ein Skippermeeting angesagt, und alle trafen sich vor dem Office der Rennleitung. Sie teilten uns mit, dass wir noch bis um 12.30 Uhr warten, da sie noch rausgehen und schauen, ob es irgendwo Wind gibt. Uns war klar, dass es vorbei ist, jedoch mussten wir noch bis um 12.30 Uhr warten. Plötzlich sahen wir den Race Officer mit der Flagge, und uns war klar, dass es fertig war. Wir riggten unsere Boote ab und luden sie auf die Trailer.

 Es war schwierig, sich ein Ziel zu setzen zu Beginn der Regatta, da es die erste Regatta im Jahr war und wir nicht viel Training hatten. Dennoch konnten wir alle ein bisschen zufrieden sein mit unseren Resultaten. Für Lewin und Obi war es die erste Schweizermeisterschaft im ILCA 6 und für Kaspar die erste im ILCA 4.

Resultate:

ILCA 6: Nello 25, Lewin 35, Maxim 40, Obiora 43.  

ILCA 4: Kaspar 44.

Das ganze Team bedankt sich herzlich bei Päd Muster für die Organisation und für den Bootstransport, bei Beni Janssen für den Bootstransport, bei Philipp Widmer für das Bereitstellen seines Autos für den Bootstransport und bei Nicolas Geissbühler für das phänomenale Coaching an der SM.